Die Geschichte mit den Federhäuten auf Schilfregal beginnt.

Irgendwann hatte ich den Eindruck, die vielen Federhäute, die mein Atelier behausten müssen ein eigenes Zuhause bekommen.
Eine Ausstellung bei Ursula Grashey gab mir dazu Gelegenheit.

Das Schilf im Bodensee hatte mich immer schon begeistert.
Wenn es sich wie ein musikalisches wiegendes Meer im Wind benimmt, geluschtet es mich mit zu singen und zu tanzen. Der Unterschied zu mir ist, dass das tanzende Schilf sich nur vermeintlich fortbewegt, dabei bewundere ich seine Bodenhaftigkeit.

Das Schilf im Bodensee veranlaßte mich, bei der Mainauverwaltung die Erlaubnis einzuholen das Schilf für ein Regal zu ernten. 1993 bekam ich die Genehmigung noch und nähte dort von Hand in der Galerie Grashey das Schilfregal zusammen.
Die Federhäute hatten ihr Zuhause bekommen.

Nach der Ausstellung konnte ich ich das Schilfregal zusammen fallen lassen und ein Freund und ich transportierten das 8 m lange Gespinst auf 2 Fahrrädern in mein Atelier.
Wir fühlten uns dabei in ein asiatisches Land versetzt, waren sehr vergnügt und die Zuschauer auf unserem Spaziergang lachten und einige meinten, das könne die Polizei nicht erlauben. Es sah schon lustig und sehr ungewöhnlich aus.
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